Liebe Leserin, lieber Leser,

im Rahmen unserer Afrikareise 2009/2010, haben wir für 4 Wochen in Ndolage/Tansania im dortigen Krankenhaus unsere Kräfte und unser Wissen zur Verfügung gestellt. Ndolage ist ein Krankenhaus, das 1928 von Missionaren der damaligen Bethel-Misision gebaut wurde. Heute steht es unter der Trägerschaft der lutherischen Kirche Tansanias. Es genießt in der Kagera-Region einen sehr guten Ruf aufgrund seiner Dienstleistungen und Fachkräfte, denn gute medizinische Versorgung ist hier Mangelware. Auf die knapp 2 Mio Einwohner kommen noch nicht mal 30 Ärzte. Im engeren Einzugsgebiet des Krankenhauses wohnen, in vielen Dörfern verstreut, 130.000 Menschen. Einige davon nehmen teilweise einen stundenlangen Fußmarsch auf sich, um ins Krankenhaus zu kommen.

Es gibt eine gynäkologisch-chirurgische Station, eine Station für malariakranke Kinder, Männer mit Infektionen oder Knochenbrüchen, schwangere Mütter oder HIV-Positive aller Altersstufen. Ndolage ist ein kirchliches Krankenhaus und die Kirche kann sich das in den letzten Jahren stark angestiegene Lohn-Niveau der staatlichen Krankenhäuser nicht leisten und so wanderten in den letzten Jahren immer mehr gut qualifizierte Fachkräfte in die staatlichen Krankenhäuser ab.

Es gibt aber auch Hoffnungsschimmer: Immer wieder sind Ärzte aus Europa für einige Zeit in Ndolage, eine neue Röntgenmaschine wurde in Betrieb genommen und ein 5-Jahres-Plan soll entwickelt werden, um die Engpässe konstruktiv anzugehen und Ndolage wieder auf stabile Füße zu stellen.

Für Patienten, die sich eine Behandlung nicht leisten können, gibt es den PPF (Poor Patients Fund). Das ist eine Art Finanz-Topf speziell für arme Patienten, die ihre Rechnungen nicht bezahlen können. Zur aktuellen wirtschaftlichen Lage des PPFs, lässt sich folgendes sagen:

Die Unterstützung durch den Staat reicht bei weitem nicht aus, die durch  ausländische Organisationen wird  geringer und  obwohl  die  Preise  für  die  Dorfbevölkerung  oft  nicht  einmal  kostendeckend kalkuliert sind, bleiben viele Kranke aus wirtschaftlichen Gründen einfach zu Hause. Diese Problematik spiegelt  sich  auch  in  den  Behandlungszahlen  wieder.  Die  Zahl  der  stationären  Aufnahmen ging von  2008  bis  2012  von  6699  auf  4097  Patientinnen  und  Patienten  zurück.  Dieser Rückgang betrifft glücklicherweise nicht die Kinder:  2012 konnten Dank Ihrer Spenden für 1953  Patientinnen  und Patienten,  darunter  1784  Kinder  unter  5  Jahren,  nach  Zahlung  eines minimalen Eigenanteiles die Behandlungskosten übernommen werden.  Hinzu kommen noch 936  ambulant  behandelte Kinder. Ohne  diese  Unterstützung  wäre  so  manch  ein  Kind  zu Hause  geblieben,  wäre  vielleicht  an  einer  Malaria  verstorben  oder  hätte  bleibende  Schäden davon  getragen.  Gekostet  haben  diese Behandlungen  78.864.359,-  Tansanische  Schillinge, das  sind  knapp  40.000,-  Euro. An  Spenden  kamen  im  letzten  Jahr  folgende  Beträge zusammen:  56.103,-  durch  Einzelspenden  und  Kollekten über  die  Vereinte  Evangelische Mission, durch die  Sternensinger  wurden  4.500,-  gesammelt und durch  Blessed e.V.  2.400,-. So  lag  Anfang  des  Jahres  ein  guter  finanzieller  Grundstock  vor  mit  dem das  Projekt weiterlaufen  konnte. In  den  ersten  10  Monaten  2013  konnten  wir  bereits  3857  Menschen helfen, die meisten waren wieder kleine Kinder, von denen 1766 stationär und 1898 ambulant behandelt wurden.

Damit das Krankenhaus auch weiterhin seinem Auftrag gerade für die arme Bevölkerung nachkommen kann, ist es notwendig, dass genügend Geld im PPF-Topf vorhanden ist. Die Verantwortlichen in Ndolage bemühen sich vermehrt darum, auch im Inland Spenden zu bekommen. Aber der PPF wird weiterhin auf großzügige Spenden aus dem Ausland angewiesen sein. Es wäre schön, wenn in diesem Jahr genügend Geld eingeht, um alle Kleinkinder für eine Pauschale von 2 Euro behandeln zu können. 

Infos zum Poor-Patients-Fund:
Spendenkonto: Vereinte Ev. Mission bei der KD-Bank
BLZ 350 601 90
Konto-Nr.: 90 90 90 8
Verwendungszweck: Kennwort Ndolage-PPF und komplette Adresse für die Spendenbescheinigung (Wenn die Adresse nicht unter Verwendungszweck steht, wird sie nicht übermittelt!)

 
Kommentare (1)
Karibu Julija&Stefan
1 Tuesday, 19 January 2010 16:07
Denice
Kazi nzuri kaka!!