Fotos vom Rafting auf dem Zambezi

Wir haben per Mail soeben die Bilder von unser Rafting-Tour auf dem Zambezi bekommen (vielen Dank an die Silvia!). Die wollen wir Euch natürlich nicht vorenthalten. Schaut mal unter den Fotos unter "Windhoek - Livingstone" und dann "Rafting auf dem Zambezi" nach. Mich (Stefan) kann man leicht erkennen: Der mit dem goldenen Helm. :-) Julija sitzt als Vorletzte hinten rechts und hat ein weißes Shirt an. Viel Spaß!

 

Halbzeitvideo aus Uganda

Da ja nun fuer uns schon Halbzeit ist, haben wir ein kleines Video fuer Euch zusammengeschnitten. Viel Spass dabei! :-)

 

Virunga-Vulkane

Der Tag nach den Gorillas begann wieder sehr früh - Aufstehen um 5 Uhr. Nach einigen Überlegungen haben wir uns entschlossen, den größten der ugandischen und mittlerweile inaktiven Vulkane zu erklimmen bzw. es wenigstens zu versuchen. Der Muhabura ist 4137 m (!!!) hoch und gehört zu den Virunga-Vulkanen im Grenzgebiet zwischen Uganda, Ruanda und der demokratischen Republik Kongo (näheres unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Virunga-Vulkane). Der Name Muhabura bedeutet so etwas wie "Tor". Da man ihn von überall her sehen kann, benutzten ihn die Menschen früher als Orientierungshilfe z.B. auf dem Weg nach Ruanda.
Mit unserem Fahrer Ali fuhren wir also gegen 6 Uhr morgens los. Gegen etwa 7 Uhr erreichten wir das Camp auf etwa 2300 m Höhe. Allein um dorthin zu kommen war schon ein kleiner Marsch nötig. Dort wartete schon unser Träger, der netterweise den mit ca. 6 Liter Wasser beladenen Rucksack für uns übernahm. Um halb acht ging es dann endgültig los. Die Truppe bestand neben uns Beiden aus Guide, Träger und einem bewaffneten Wachmann, der uns die wilden Tiere, vor allem Büffel, vom Hals halten sollte. Um ehrlich zu sein, habe ich aber kein einziges Tierchen gesehen. Entweder weil ich zu sehr mit der Strecke beschäftigt war, wohl aber eher, weil kein Vieh so blöde ist, freiwillig auf einen 4000 m hohen Vulkan zu steigen... Auf so verrückte Ideen kommen eben nur Mzungos.
Egal, ca. 2000 Höhenmeter galt es jedenfalls auf einer Strecke von 6 km zu überwinden. Während des Anstieges durchliefen wir verschiedene Vegetationszonen. Zunächst stapften wir durch tropischen Regenwald, bis nach ca. 1,5 Std. stetigen Steigens mit halbstündigen Trinkpausen die erste Hütte auf 3116 m erreicht war. Hier wurden wir mit einer bombastischen Aussicht belohnt. Zu unseren Füßen das große, grüne, weite Tal mit seinen sanften Hügeln, umgeben von den beiden anderen Vulkanen auf ugandischer Seite, dem 3-gipfligen Sabinyo (3634 m) und dem Gahinga (3474 m). Soweit so gut! Die nächsten 1000 Höhenmeter sollten allerdings knackiger werden. Mit deutlich weniger Vegetation, kühleren Temperaturen und deutlich steiler ging es weiter bergauf, bergauf und ... immer weiter bergauf. Teils treppenartig, teils über Holzleitern arbeiteten wir uns weiter nach oben. Erschwert wurde das Vorankommen durch die immer "dünner" werdende Luft, die immer müder werdenden Beine und den Matsch, verursacht durch die vorangegangenen Regentage. Auch die Aussicht entschädigte inzwischen nicht mehr für die Strapazen, denn die Wolken bzw. der Nebel hatten uns eingeholt. Auf die leise Nachfrage, wie lange es denn etwa noch zum Gipfel dauern würde, erhielten wir die entmutigende Prognose: noch 2,5 - 3 Std. Kurze Gedanken von Aufgabe streiften unser Hirn, aber frei nach dem Motto: "Der Berg darf nicht gewinnen!" ging es immer weiter.
Endlich, nach mittlerweile 4 Std., tauchte die Hütte auf 3855 m vor uns aus dem Nebel auf. Von hier waren es nun nur noch ca. 300 Höhenmeter. Das sollte wohl auch noch irgendwie zu schaffen sein! Nochmal wurde reichlich getrunken und ein bißchen gegessen, bevor wir zum großen Finale aufbrachen. Auch wenn sich 300 Höhenmeter nach nicht viel anhören, kostete es uns weitere 1,5 Std. bis wir endlich den Gipfel erreichten. Auf dem Plateau des Muhabura erwartete uns dann ein kleiner Kratersee - furchtbar kalt, aber sehr schön anzusehen. Das Plateau des Vulkans markiert auch gleichzeitig die Grenzlienie zwischen Uganda und Ruanda. In den Kongo kann bzw. könnte man von dort aus auch sehen. Kurz nach unserer Ankunft zog allerdings eine dicke Nebelwand ein, so dass kurzfristig selbst der See schwer zu erkennen war, von Aussicht mal gar nicht zu reden. Trotz T-Shirt, Fleece und Regenjacke wurde es auch recht schnell sehr kühl, so dass wir uns nach nur ca. 15-20 min. schon wieder an den Abstieg machten.
Was die Beine hergaben, kraxelten wir nun den ganzen mühsam erarbeiteten Weg wieder bergab.
Nach "nur" 3 Std. und wie Feuer brennenden Oberschenkeln erreichten wir ziemlich fix und foxi das Basiscamp. Insgesamt 9,5 Std., 6 Liter Wasser, gefühlte 10 Liter Schweiß und eine Tüte M&M's :-) hatte uns das Unternehmen gekostet. Die Aussage des Guide, das nur 40% überhaupt den Gipfel erreichen, macht dann aber schon ein bißchen stolz. Außerdem haben wir jetzt eine gute Vorbereitung für den Kilimanjaro (5895 m) anfang Februar. Für den höchsten Berg Afrikas lassen wir uns dann aber 6 Tage Zeit.

 

Mzungu in the mist

Zunächst wünschen wir Euch allen ein frohes neues Jahr! Wir hoffen, dass Ihr gut reingekommen seid und ihr ordentlich gefeiert habt!
Dann zu unserem Bericht: :-)
Pünktlich zu Sylvester haben wir uns mit unseren Fahrer Ali nach Kisoro aufgemacht. Die Fahrt hat insgesamt 11 Stunden gedauert. Dabei haben wir unter anderem den Äquator überquert. Bei einem kurzen Fotostop dort, habe ich es geschafft, mit einem einzigen Furz gleichzeitig die nördliche und südliche Hemisphäre zu versorgen....aber das nur so am Rande. :-))
Die Einheimischen haben uns immer das Wort "Musungu" hinterhergerufen. Ali hat uns erklärt, dass alle Weißen so genannt werden. Das ganze ist aber nichts Abwertendes. In der Landessprache Luganda bedeutet Mzungu (so wird es geschrieben) so viel wie "der Außerordentliche". Mit unserer Hautfarbe sind wir in Uganda nun mal außerordentlich. Aber auch Einheimische, die irgendwas Verrücktes oder Extravagantes machen, werden sogenannt.
Kurz vor Kisoro sind wir an einem Camp der UNHCR vorbeigefahren. Zelte mit dieser Aufschrift bedeuten in der Regel nichts Gutes und so war es auch hier. Hier haben die Flüchtlinge aus Ruanda und dem Kongo seinerzeit Unterschlupf gefunden. Wenn man sich die Nachrichten von damals wieder ins Gedächtnis ruft, kann man sich gut vorstellen, wieviel unvorstellbares Leid in diesem Lager geherrscht haben muss. Zur Info: Bis Anfang der 90er Jahre herrschte auch in Uganda noch Krieg, wovon man heute aber nichts mehr spürt. Die Leute sind ausnahmslos superfreundlich und zuvorkommend.
In Kisoro sind wir für drei Nächte im "Travellers Rest" untergekommen. Dort hat seinerzeit auch die berühmte Gorilla Frau Dian Fossey gewohnt, wenn sie sich mal für ein paar Tage vom Dschungel erholen wollte. Auf ihren Spuren sind wir dann am kommenden Tag gewandelt. Da wir am nächsten Morgen sehr, sehr früh raus mussten, haben wir die Sylvesternacht allerdings komplett verschlafen (noch eine Info: Wir sind Deutschland jetzt 2 Stunden voraus).
Um 5 Uhr morgens holte uns unser Wecker aus den tiefsten Träumen. Das neue Jahr sollte mit einer großartigen Tour anfangen. Um 5:30 Uhr gab es Frühstück und um Punkt 6 sind wir dann Richtung Bwindi Impenetrable Nationalpark gefahren. Der Park ist 324 Quadratkilometer groß. In ihm leben ca. 300 von insgesamt nur 700 wildlebenden Berggorillas weltweit. Die anderen leben in den Regenwäldern Ruandas und des Kongo. Gerade im Kongo werden sie leider noch gejagd, um Geld damit zu verdienen. In Bwindi gibt es ein groß angelegtes Schutzprogramm. Eine eigens abgestelle "Armee" schützt die Tiere vor Wilderern etc. Die Population wird genau beobachtet und es ist immer ein Team von Tierärzten greifbar. Um das zu finanzieren, braucht man natürlich eine Menge Geld. Das wird unter anderem mit den Permits verdient, die sich jeder Besucher für 500 US-Dollar kaufen muss und zum Schutze der Tiere streng limitiert sind. Das Permit gilt dann für eine bestimmte Gorilla Familie. "Unsere" Familie hieß Nshongi und besteht aus über 30 Tieren.
Nach einem kurzen Briefing durch den Guide ging es dann los. Mit 8 Touristen, 6 Trägern und einem bewaffneten Wachmann ging es dann los. Die Tour hieß übrigens "Gorilla Tracking" und nicht "Gorilla Viewing". Das heißt, ein Team von Trackern hat die entsprechende Gorillafamilie zunächst aufgespürt. Das passiert, indem die Tracker zu der Stelle gehen, an der sie die Gorillas am Vortag verlassen haben und folgen dann ihrer Spur (die unschwer zu übersehen ist). Bis dahin sind wir schonmal in die grobe Richtung vorgegangen. Das bedeutete 3,5 Stunden durch den Regenwald Ugandas stapfen - bergauf, bergab durch den Matsch. Das allein war schon ein Riesenerlebnis - der undurchdringliche Urwald mit seinen Hügeln und den darin tiefhängenden Wolken bzw. Nebel. Dann war es endlich soweit. Per Funk erhielt unser Guide den genauen Aufenthaltsort der Nshongi Familie.
Was dann kam, war einfach atemberaubend. Das erste Tier, das wir aus der Nähe sahen, war gleich der Chef der Bande: ein Silberrücken. Er saß tiefenentspannt auf einem Baum und genoss sein Frühstück. Als wir näher kamen, war ihm das aber scheinbar nicht so ganz recht und so stieg er von seinem Baum herunter und eilte zum Rest der Familie. Insgesamt haben wir dann eine Stunde in unmittelbarer Nähe der Gorillas verbracht. Eine Gorilladame kam mir dabei sehr nahe (2m Abstand). Was kaum einer weiß, Gorillas haben zu 98% die gleiche Erbinformation wie wir Menschen. Die Guides nennen sie deshalb auch "unsere Cousins". Wenn man den Tieren beim fressen, oder was sie sonst so tun, zusieht, ist das auch durchaus nachvollziehbar. Ich könnte jetzt hier noch einen weiteren Roman schreiben, aber ich belass es einfach mal bei dem knappen Satz: Es war einfach aufregend und wunderbar!
Nach einer Stunde sind wir dann quer durch den Regenwald zurück zum Basislager und wenn ich schreibe "quer durch den Regenwald", ist das durchaus wörtlich zu nehmen. Auf dem Hinweg sind wir über bereits vorhandene "Wege" gegangen. Der Rückweg wurde dann mit Macheten freigeschlagen.
Nach insgesamt knapp 8 Stunden im Regenwald, sind wir dann hundemüde und erschöpft, aber superzufrieden ins Bett gefallen.

 

Wir sind in Uganda

Nach einem ganzen Tag im Flugzeug (Kapstadt-Johannesburg-Entebbe), sind wir nun bei Sonnenuntergang in Entebbe/Uganda angekommen. Dort verlief widererwarten alles blitzschnell: Gepäck, Visum und Transfer innerhalb von 15 Minuten. Im Guesthouse haben wir dann gleich erstmal das Klo unter Wasser gesetzt, irgendetwas war mit dem Spülkasten nicht in Ordnung: War aber nicht unsere Schuld. Was will man auch von Klo's aus China anderes erwarten.
Wie angekündigt, sind wir jetzt für gute 5 Tage nicht im Internet. Wir melden uns wieder, sobald wir die Gorillas und die Vulkane gesehen haben. Auf jeden Fall sind wir jetzt schon ziemlich aufgeregt.
Bis bald!
Julija und Stefan