Totsiens Zuid-Afrika

Die letzten beiden Tage in Südafrika haben wir in Kapstadt verbracht. Aus Clanwilliam sind wir zeitig aufgebrochen, so dass wir in aller Ruhe zunächst einige wichtige Dinge wie Wäsche, Finanzen und Friseur erledigen konnten. Am zweiten Tag hatten wir zunächst vor, den Vormittag auf Robben Island zu verbringen und uns das Gefängnis von Nelson Mandela anzusehen. Die Fähren waren aber restlos ausgebucht, so haben wir die Shopping Mall unsicher gemacht. Schon beim letzten Mal musste unser Geldbeute hier leiden. Da wir jedoch noch den ein oder anderen Tag unterwegs sind, haben wir die Kirche im Dorf gelassen. Nachmittags haben wir uns mit Jennifer und Loyiso getroffen, die wir bereits in PE kennengelernt haben. Beim ersten Treffen erfuhren wir bereits, dass Loyiso sein Geld mit der Musik verdient. Jetzt kam heraus, dass er einer der Top-Acts in Südafrika ist. Unglaublich, wir haben mit einem Star zusammengesessen. :-) Kurze Zeit später kamen noch zwei Freunde von ihm dazu. Einer davon war ebenfalls eine angesagte Musikgröße in Kapstadt und Umgebung. So waren wir in allerbester Gesellschaft.
Das Abendessen haben wir dann wieder zu zweit direkt am Hafen genossen.
Die Koffer bzw. die Rucksäcke mussten wir dieses Mal etwas genauer packen (mehr Gepäck :-)), aber noch passt alles sehr gut.
Morgen früh um 10:15 Uhr geht unser Flieger nach Joburg. Zwei Stunden später geht es dann weiter nach Entebbe in Uganda. Es kann gut sein, dass wir dann den ganzen Januar nichts von uns hören lassen, da wir nicht wissen, wie die Internetzustände dort sind. Macht Euch also keine Sorgen um uns. Wir rechnen aber damit, dass wir uns nochmal melden können, bevor wir die vier Wochen im Krankenhaus in N'Dolage verbringen.
Bis bald!

 

Stellenbosch - Clanwilliam 25. - 28.12.09

Stellenbosch, bekannt für seine zahlreichen Weingüter, liegt mitten in einer schönen Berglandschaft. Wir übernachteten in einem über 300 Jahre alten Gut, genannt Lanzerac and Spa, das bereits vor 100 Jahren zu einem noblen Hotel umgebaut wurde. Leider war wegen der Feiertage eine FÜhrung durch den Weinkeller und eine Weinprobe nicht möglich. Da Stefan aber ohnehin nicht der größte Weinfan ist, war das auch nicht weiter schlimm. Schade war auch, dass unsere Garderobe (Trekking-Klamotten) leider ziemlich ungeeignet war, um in dem Restaurant im Hotel essen zu gehen. :-) Mit knurrendem Magen suchten wir anstattdessen in der Stadt nach etwas Essbarem und landeten schließlich bei einem sehr guten Inder, so ziemlich das einzige Lokal, was geöffnet hatte.
Am nächsten Tag ging es dann weiter Richtung Atlantik, vorbei an Kapstadt und entlang der Küste nach Norden. Einen schönen Zwischenstop legten wir in dem Örtchen Paternoster ein. Die Empfehlung hatten wir von einer alten Dame aus Swakopmund, Namibia. Sie hatte Recht, es ist sehr schön dort! Nach einem langen Strandspaziergang fuhren wir weiter ins Landesinnere, nach Clanwilliam, am Fuße der Cedarberge. Um mal wieder etwas Spannung in unsere Reise zu bringen, ging uns auf dem Weg erstmal der Sprit aus und wir strandeten irgendwo im Nirgendwo (wo auch sonst) am Straßenrand, noch ca. 25. km von der nächsten Tankestelle entfernt. Aber auch hier dauerte es keine 10 Minuten und es kam jemand vorbei, der uns blöden Touris aus der Patsche half - mit Bootssprit. :-) Unsere Unterkunft für die nächsten 2 Tage war mal wieder sehr familiär. Eine 4-köpfige Familie plus ein halber Zoo bestehend aus mindestens 2 Katzen, 2 Hunden, Kanarienvögeln und einem Graupapagei, bewirteten etwa 10 Gäste. Der Graupapagei sorgte dabei für das Entertainment und begrüßte jeden lautstark mit "Merry Christmas!". FÜr den nächsten Tag hatten wir uns mal wieder eine Wanderung vorgenommen. Schließlich gehören die Cedarberge zum Weltkulturerbe. Nach 45 Minuten Anfahrt ging es los. Wir hatten uns eine 2-3 stündige Tour zu einem Wasserfall ausgesucht. In Serpentinen ging es ohne Schatten den Berg hinauf. Zum Glück sorgte ein kühler Wind zwischendurch für etwas Abkühlung. Nach einer guten Stunde waren wir schon oben und genossen Aussischt und vor allem die Erfrischung im/am Wasserfall (s. Fotos). Die Stapferei hatte sich definitiv gelohnt und so blieben wir eine Weile dort oben. Während des Abstieges trafen wir unsere Zimmernachbarn, eine junge Familie mit Kleinkind, die sich tapfer mit Jaust hinten in der Kiepe den Weg nach oben bahnten. Wieder unten im Tal war erstmal eine Runde baden angesagt. An einem unter hohen Cedarn gelegenen Campingplatz war der aus den Bergen kommende Fluss zu einer Art Pool aufgestaut worden, so dass man prima schwimmen gehen konnte. Über Rumpelpisten ging es schließlich zurück nach Clanwilliam.

 

Oudtshorn - Montagu 23. - 25.12.09

Nach Knysna verließen wir die Garden Route über die R64 (Scenic Route) in Richtung Oudtshorn, der Hauptstadt der Kleinen Karoo, berühmt für seine Straußenzucht. Die Kleine Karoo ist eine, von im Norden durch die Swartberge, im Süden durch das ... begrenzte Halbwüste. Durch die zahlreichen Bäche, die von den Bergen ins Tal fließen, kann sie landwirtschaftlich genutzt werden. Es werden neben Obstbäumen/-sträuchern auch Weinreben angebaut. Ein Großteil der Fläche wird jedoch für den Anbau von "Straußenfutter" benötigt. Besonders Oudtshorn war besonders im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts berühmt für seine Straußenzucht. Ein Kilo weiße Straussenfedern wurden damals mit einem Kilo Gold aufgewogen. Demzufolge waren die Straußenzüchter sehr wohlhabend, man nannte sie auch "Federbarone". Sie hinterließen zum Teil sehr prunkvolle Bauten, wovon wir eines bei unserem Besuch auf einer Straußenfarm zu sehen bekamen - leider nur von Außen bzw. auf Video. Auf der Farm erfuhren wir schließlich mehr über die größten Laufvögel der Welt, wie zum Beispiel, dass sie unmittelbar mit dem australischen (winzigen) Kiwi verwandt sind. Außerdem gibt es verschiedene Arten von Straußen wie zum Beispiel den blauen zimbabweschen und den roten kenianischen Strauß etc. Desweiteren sind die Kerlchen wohl ziemlich blöde! :-) Ihr Gehirn wiegt nur etwa 40 Gramm, während ihre Augen ca. 60 Gramm wiegen. Die Augen haben daher allerhöchste Priorität und sie versuchen vor allem Anderen sie zu schützen, was dazu führt, dass man ihnen die Eier aus dem Nest klauen kann, solange man nur mit einem Dornenbusch auf ihrer Augenhöhe herumrumwedelt. Beeindruckend ist allerdings, was sie produzieren. Der Inhalt eines Straußeneis entspricht 25 Hühnereiern! Die Schale ist außerdem so stabil, man kann sogar darauf stehen (s. Fotos). Zum Schluss gab es dann noch ein Erlebnis der besonderen Art. Wer wollte, konnte auf einem Strauß sitzen bzw. reiten. Da konnte ich natürlich nicht widerstehen, obwohl es schon sehr komisch ist, sich auf einen Vogel zu setzen! Nach einer Runde Galopp muß ich allerdings zugeben, dass das Reiten auf einem Strauß im Vergleich zu einem Pferd bzw. Elefanten, die bisher bequemste ... und lustigste Variante war. Zum Abschluss der Führug bekamen wir dann noch ein Straußenrennen zwischen Michael Schumacher und Lewis Hamilton (die Namen der Strauße) mit echten Jokeys zu sehen. Wenn die Tierchen auch nicht fliegen können, schnell sind sie allemal! Und schmecken tun sie übrigens auch sehr gut! :-)
Die nächste Station für eine Nacht hieß Montagu - Beginn des Weinanbaugebietes und berühmt für seine heißen Quellen. Nach einer langen und staubigen, aber schönen Fahrt durch die kleine Karoo, die landschaftlich und straßentechnisch sehr an Namibia erinnerte, kamen wir am "heiligen Abend" gegen 18 Uhr in unserer "Herberge" an. Zum Glück erwartete uns hier alles andere als ein Stall mit Ochs und Esel, sondern ein schönes großes Apartement mit bombastischem Ausblick von der Terasse auf die Berge. Nach einem Sektempfang gab es dann später ein 5 Gänge Menü mit Live-Gesang. Sehr lecker und sehr schön! Da  es zu jedem Gang einen anderen Wein, Prosecco, Port...gab, war ich gegen Ende ziemlich beschickert und froh im Bett zu liegen. :-) Am 1. Weihnachtstag faulenzten wir dann bis mittags bei den heißen Quellen, bevor es weiterging Richtung Stellenbosch.

 

Fröhliche Weihnachten aus Südafrika

Weihnachten 2009


Fröhliche Weihnachten an alle zu Hause und liebe Grüße aus Oudtshorn, Klein Karoo - Südafrika!
Wir hoffen, es geht Euch allen gut und Ihr feiert schön im Kreise Eurer Lieben! Wir fahren heute bei lauwarmen 25 Grad in Richtung Montagu und werden auf der Fahrt dorthin noch eine Straußenfarm besuchen. Ist zwar nicht das Gleiche wie eine Weihnachtsgans/-ente, aber schmeckt auch ganz hervorragend. Für heute Abend ist bisher noch nichts Konkretes geplant, wir lassen uns mal überraschen...

Weihnachten 2009

 

Port Elizabeth-Knysna 17.-23.12

Seitdem wir von Durban mit dem Flieger bis Port Elizabeth (kurz PE) geflogen sind, sind schon wieder einige Tage ins Land gegangen und es wird wieder Zeit für einen kurzen Zwischenbericht. In PE haben wir am Flughafen unseren neuen, fahrbaren Untersatz abgeholt: Einen Toyota Yaris. Im Kofferraum dieser kleinen Knutschkugel, ist lediglich Platz für einen unserer Reiserucksäcke (und zwei Paar Schuhe und einen Hut). Der Rest fährt auf der Rückbank mit. Ist manchmal etwas nervig, aber Hauptsache, wir kommen damit heile von A nach B. Bislang klappt das auch ganz hervorragend.
Von PE sind wir in den Addo Elephant Park gefahren und haben im Woodall Country House eingecheckt. Von dieser 5 Sterne Luxushütte haben wir ja bereits berichtet. Was allerdings noch nicht erwähnt wurde, ist die Massage die wir uns dort gegönnt haben: Göttlich!
Gut durchgeknetet und frisch erholt ging es dann direkt auf den Rücken eines Elefanten: Elefantensafari stand auf dem Plan. Nach 30 Minuten Wackelei auf dem gerüsselten Kameraden, sind wir mit den Jungs noch ein bisschen spazieren gegangen, haben sie gefüttert, Fotos gemacht etc. Ist schon sehr beeindruckend, wenn ein 4 Tonnen schweres Tier direkt neben einem steht. So richtig viel neues haben wir über die Tiere nicht gelernt, eines aber doch: Elefanten können die Berührungsempfindlichkeit ihrer Haut angeblich regulieren, so dass sie einerseits die Dornen der Büsche, durch die sie laufen, nicht mehr spüren, auf der anderen Seite aber eine Fliege auf ihrem Rücken bemerken. Praktisch, was die alle können....
Von Addo aus ging es dann in den nächsten Nationalpark: den Tsitsikama Nationalpark, genauergesagt in das Storms River Mouth Camp. Dort haben wir uns für eine Nacht in eine sogenannte Oceanette einquartiert. Woow! So dicht haben wir noch nie am Ozean geschlafen. Wunderschönes Ambiente mit Meeresrauschen gratis. Morgens haben wir eine dreistündige Wanderung an der Küste entlang zu einem Wasserfall unternommen, die Teil des bekannten Otterpfades ist. Der Otterpfad ist 42km lang und steht jetzt auch auf unserer TODO-Liste. Muss eine tolle Wanderung sein.
Vom Tsitsikama-Nationalpark führte die Reise auf der N2 weiter Richtung Knysna (gesprochen: "Neißna"). Auf dem Weg dorthin, haben wir Tenikwa angesteuert. Tenikwa ist ein Camp für verletzte oder verwaiste Katzen. Außer Löwen, haben wir alle möglichen Katzen Afrikas gesehen (Karakal, Serval, Wild Cat, Black spottet Cat, Gepard und Leopard), die wir sonst nur von Fotos her kennen. Außer den Katzen werden dort auch Pinguine wieder aufgepeppelt und dann wieder ausgewildert. Leider ist das nicht mehr bei allen Katzen möglich, aber doch bei den meisten.In Knysna haben wir uns für zwei Nächte eingemietet, um die Gegend zu erkunden. Am ersten Tag sind wir mit dem Auto nach Buffalo Bay gefahren und haben den Strand genossen. Mittags ging die Fahrt weiter nach Plettenberg. Auch dort haben wir uns den Strand etwas genauer angesehen und Plettenberg für ein nettes Plätzchen zum Urlaub machen befunden. Auf dem Rückweg nach Knysna führte uns der Weg, abseits der vielbefahreren N2, durch eine wunderschöne Berggegend. Dieser Schlenker hat sich wirklich gelohnt. Wiedermal zeigte sich Afrika von einer ganz anderen Seite.